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Aktion Verzicht 2017

„Mach mit!“ Diesen Aufruf werden insgesamt 59 Südtiroler Einrichtungen im Rahmen der „Aktion Verzicht 2017“ an die Südtiroler Bevölkerung richten und dazu täglich konkrete Tipps geben, die jeder teilen und bei denen jeder mitmachen kann. Der Verzicht-Gedanke rückt dabei wieder mehr in den Mittelpunkt.

„Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, auf bestimmte Dinge und Verhaltensmuster zu verzichten, die wir inzwischen gewohnt sind und gar nicht mehr in Frage stellen. Es sind dies die klassischen Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Süßigkeiten, aber auch Errungenschaften unserer Zeit, wie das Auto, der Computer oder das Handy. Alle diese Dinge machen das Leben zwar angenehm, schaden häufig aber der Umwelt, unserer Gesundheit und manchmal auch unseren Beziehungen“, sagt Peter Koler vom Forum Prävention, das gemeinsam mit der Caritas, dem Katholischen Familienverband, dem deutschen und ladinischen Bildungsressort und der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste von Anfang zu den Trägern der Aktion zählt. Sie gründeten im Jahr 2004 die „Aktion Verzicht“ mit dem Ziel, während der Fastenzeit Gewohntes kritisch zu hinterfragen und sich mit den wahren Werten des Lebens auseinanderzusetzen. Ihnen haben sich von Jahr zu Jahr mehr Vereinigungen und Vereine angeschlossen, heuer sind es insgesamt 59. Die „Aktion Verzicht 2017“ beginnt am Aschermittwoch, dem 1. März, und endet am Karsamstag, dem 15. April. Die Mitmach-Tipps werden heuer erstmals über Facebook gepostet und sollen von möglichst vielen geteilt werden. Gleichzeitig wird aber auch wie gewohnt über Plakate, Radio und Inserate auf die Aktion aufmerksam gemacht und es werden verschiedene Mitmach-Initiativen angeboten.

Zumal nicht alle Südtirolerinnen und Südtiroler Facebook-Nutzer sind, wird die youngCaritas die verschiedenen Mitmach-Tipps auch via E-Mail verschicken. Alle, die daran interessiert sind, können sich unter der E-Mail-Adresse über die Adresse machmit@youngcaritas.bz.it anmelden. Sie erhalten die Tipps dann an allen Fastentagen zugestellt.

Der Katholische Familienverband Südtirol bringt einen eigenen Fastenkalender heraus, der als Vorbereitung auf das Osterfest dient. Auf 45 Seiten trägt dieser Kalender dazu bei, die 40 Tage der Fastenzeit mit nachdenklichen, zum Teil überraschenden, aber immer tiefgründigen Impulsen zu begehen. Bildauswahl und Texte richten sich auf einer Seite des Kalenders an Erwachsene, auf der anderen an Kinder. Der Kalender ist so konzipiert, dass zu Beginn der Woche eine Frage aufgeworfen wird, welche sich mit besinnlichen Texten, Bildern, Geschichten durch die ganze Woche zieht. Der Fastenkalender ist im KFS Büro zum Preis von 5 Euro erhältlich. Zudem bietet der Katholische Familienverband Südtirols den Fastenwürfel, damit diese Vorbereitungszeit auf das Osterfest in den Familien intensiv gelebt werden kann. Das tägliche Würfeln und die damit verbunden „Aufgaben“ fördern das Gespräch und die Gemeinschaft in der Familie. Der Fastenwürfel ist aus festem Karton und wird von den Familien selbst gefaltet. Eine Seite ist bereits mit Anregungen bedruckt. Der KFS möchte die Familie dabei unterstützen, sich bewusst Zeit für etwas zu nehmen. Die Rückseite kann von den Familien selbst gestaltet und einfach andersherum gefaltet werden. Der Fastenwürfel ist im KFS Büro zum Preis von 0,50 Euro erhältlich.

Die Infes – Fachstelle für Essstörungen bietet im Rahmen der Fastenzeit eine Seminarreihe zum Thema „Achtsam Essen – Wenn Kopf und Bauch einer Meinung sind“. Ivonne Daurù, Ernährungswissenschaftlerin und Coach leitet die Seminarreihe, bei der genussvolles Essen gelernt wird ohne die Bedeutung der vollwertigen und nachhaltigen Ernährung in den Hintergrund zu stellen. In unserer Gesellschaft spielen Effizienz und Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle, diese Tendenzen spiegeln sich auch in unserem Essverhalten wieder. Essen und Mahlzeiten werden meist an den Terminkalender angepasst und nicht umgekehrt und dann soll es am besten auch noch möglichst schnell gehen. Andererseits gewinnt gesunde Ernährung zunehmend an Bedeutung und das Bewusstsein der Bevölkerung dafür steigt. Die Seminare finden an folgenden Tagen jeweils von 16 bis 18:30 Uhr in der Infes in Bozen (Talfergasse 4) statt: 10. März 2017: Lebensmittel sind wert-volle Mittel für das Leben – Zwischen Individualität und Ernährungsempfehlungen zur Expertin für die eigene Ernährung werden -17. März 2017: Du bist, was du verdauen kannst – Wie Aussehen, Geruch und Geschmack der Nahrung unsere Wegweiser sind 24. März 2017: Hunger, Appetit und Satt sein – auf die Signale des Körpers vertrauen. Es ist auch möglich nur an den einzelnen Treffen teilzunehmen Informationen zur Seminarreihe, zur Anmeldung und zu den Kosten erhalten Sie über die Infes (www.infes.it) oder telefonisch unter 0471 970039.

Die Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung wird über das Bildungszentrum Frankenberg das Projekt „Fai Wear?“ anbieten. Dabei setzen sich die Schülerinnen mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinander und reflektieren darüber, um bewusste Kaufentscheidungen treffen zu können. Verschiedene Aktionen wie z.B. eine Kleidertauschparty, das „upcyclen“ von alter Kleidung oder ein Workshop zur Herstellung von Kleidung sollen Alternativen des eigenen (Konsum-) Verhaltens aufzeigen. Da es im Rahmen der „Aktion Verzicht“ auch darum geht, auf ein bestimmtes Gut oder eine Verhaltensweise zu verzichten, etwas von sich zu geben oder Verhaltensweisen bewusst zu überdenken und im positiven Sinne zu ändern, werden die Schülerinnen und das Schulpersonal auf freiwilliger Basis auf den Kauf von Kleidungsstücken in der Fastenzeit verzichten.

Auch die Südtiroler Bibliotheken beteiligen sich wieder an der Aktion, indem sie spezielle Büchertische gestalten und empfehlenswerte Literatur zum Thema auslegen. Der Bibliothekverband wird außerdem die Plakate für die „Aktion Verzicht“ an die verschiedenen Bibliotheken im Land verteilen.

Das Amt für Jugendarbeit bietet den Theater-Workshop „Alle satt“ mit Beate Albrecht und deren mobilem Theater an. Es handelt sich dabei um ein Stück über Gerechtigkeit, globale Zusammenhänge und Empathie gegenüber Fremden. Die Hauptdarstellerin heißt Marie und hat Großes vor: niemand soll hungern. Marie will das nämlich nicht, dass jemand hungern muss, Marie will alle satt machen und die Welt retten. Aber was tun, wenn man erfährt, dass der eigene Reichtum auch auf Armut und Ausbeutung anderer Menschen basiert? Auf einer mitreißenden Abenteuerreise ringen Marie und ihre Freunde um die großen Fragen des Zuviels und Zuwenigs auf dieser Welt und werden gezwungen, ihren eigenen Lebensstil zu hinterfragen. Lebendig verdeutlicht die freche Showperformance globale Zusammenhänge und zeigt, dass der große Schritt hin zur gerechteren Welt auch mit dem eigenen Kleinen beginnen kann. Vom 14. bis 18. März finden der Theater-Workshop im Jugendzentrum Saut in St. Ulrich, im Jugendzentrum Jux in Lana, im Vereinssaal in Platt (Jugenddienst Passeier), im Jugendezentrum Revoluzer in Taufers im Münster und im Wipptal (Jugenddienst Wipptal) statt.


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