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Die Geschichte der Caritas

„Die Caritas ist das entscheidend Neue, welches das Christentum nach der Antike gebracht Das Christentum verkündet eine Botschaft, in der den Schwachen eine unverlierbare Menschenwürde zugesprochen wird. Im Mittelalter ist durch die Urbanisierung das Thema Armut wieder neu in den Mittelpunkt gerückt; es entstanden die Armutsbewegung und die Bettelorden, die sich um die Bedürftigen kümmerten. Im 19. Jahrhundert schließlich haben auch engagierte Laien ihre sozial-karitative Verantwortung erkannt. Sie gründeten karitative Initiativen und legten so den Grundstein für die moderne Caritasbewegung“, schreibt Jörg Ernesti, ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der philosophisch-theologischen Hochschule Brixen, über die Geschichte der Caritas.

Die Geschichte der hiesigen Caritas ist eng mit dem Landesverband der Barmherzigkeit verbunden. Dieser wurde im Jahr 1903 gegründet und erstreckte sich auch auf das südliche Tirol, wo er die Führung des Jesuheims in Girlan übernahm. Nachweislich erwähnt ist die Caritas in Südtirol 1913.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Verbandstätigkeit von den Nationalsozialisten untersagt. 1946 (manche Quellen sprechen auch vom Jahr 1947) wurden wieder Caritas-Strukturen im Bistum Brixen, zwei Jahre später für den Trienter Anteil von Südtirol geschaffen. Beide Bereiche wurden 1964 bei der Gründung des Bistums Bozen-Brixen vereinigt und gleichzeitig wurde die Caritas in einer deutschen sowie einer italienischen Sektion (ODAR) organisiert. Diese Trennung nach Sprachgruppen wurde im Jahr 2012 von Bischof Ivo Muser aufgehoben.

In ihren Anfängen kümmerte sich die diözesane Caritas hauptsächlich um die Probleme der Nachkriegszeit (Rückwanderung, Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit). Daraus gingen beispielsweise die Ferienangebote an der Adria hervor, welche auch heute noch viel und gerne genutzt werden. Später kamen die Familienhilfe und die Flüchtlingshilfe dazu. Heute bietet die Caritas der Diözese Bozen-Brixen Hilfe in über 30 verschiedenen Dienststellen an.

Die Chronik der Caritas in Südtirol

1896 - Eine Frau wurde zur Pionierin der Caritas im heutigen Südtirol: Irma Baronin Apor (1855-1942) organisierte zusammen mit Sigismund Waitz, dem späteren Salzburger Erzbischof, ab 1896 Weihnachtsfeiern für die Eisenbahnerfamilien in Franzensfeste, förderte den Bau von Kirche, Schul- und Wohltätigkeitshaus. Auch setzten sich die beiden für das Jesuheim in Girlan, damals ein Heim für unheilbar Kranke, ein. In den Vorläuferorganisationen der Tiroler Caritas engagierte sie sich besonders im Bereich Kinderschutz (ein soziales Problem stellten damals die vielen ausgesetzten Kinder dar). Bis zu ihrem Tod im Jahr 1942 wirkte sie fast ununterbrochen für den Ort Franzensfeste.

1897 - Der Limburger Priester Lorenz Werthmann (1858-1921) gründet in Köln (Deutschland) den „Charitasverband für das katholische Deutschland“. Der Limburger Priester Lorenz Werthmann in Rom

1900 - Von 1900 bis 1913 werden fünf große österreichische Caritaskongresse („Kongresse der katholischen Wohltätigkeitsvereine Österreichs“) abgehalten, auf denen die Caritas im k.u.k.-Reich Gestalt annimmt.

1901 - Gründung „Reichsverband der katholischen Wohltätigkeitsorganisationen in Österreich“. Sigismund Waitz und Baron Max Vittinghoff-Schell regen danach die Gründung eines „Landeskomitees für die katholischen Wohltätigkeitsbestrebungen in Tirol“ an (am 27. Mai 1901 in der Hofburg in Brixen).

1902 - Ein Wohltätigkeitstag für Tirol wird vom 28. bis 30. September 1902 abgehalten.

1903 - Die Gründung des Vereins „Landes-Verband der katholischen Wohltätigkeits-Unternehmungen von Tirol – ‚Barmherzigkeit‘“,am 29. März 1903 ist der entscheidende Schritt hin zu einer organisierten Caritas. Jährliche Landeskonferenzen werden vereinbart. Der Verband erhält später den Namen „Karitasverband Tirol“.

1907 - Bei der Landeskonferenz 1907 wird ein Vizepräsident sowie mehrere Kommissionsmitglieder aus Südtirol ernannt.

1912 - Die Wiener Ärztin Hildegard Burjan (1883-1933) gründet 1912 den „Verband der christlichen Heimarbeiterinnen", nach Ende des Ersten Weltkriegs folgte die Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis“ (die mit drei Schwestern in Bozen vertreten ist). Bahnhofsmission und Familienpflege verdanken ihr wichtige Anregungen. Die Wiener Ärztin Hildegard Burjan

1919 - Der Tiroler Landesverband Barmherzigkeit besteht auch nach der Angliederung Südtirols an Italien. Auch das Jesuheim in Girlan wird weiterhin vom Landesverband und von den Barmherzigen Schwestern der Grazer Provinz geleitet.

1925 - Ein ansässiges Anstaltskuratorium fungiert seit 1925 als gesetzlicher Vertreter des Tiroler Landesverbands für das Jesuheim in Girlan. Aufgrund der Spannungen mit der faschistischen Regierung sowie der prekären wirtschaftlichen Lage übernehmen am 1. Dezember 1925 die Barmherzigen Schwestern von Zams, die bereits in Bozen/Gries tätig sind, die Pflege der Bewohner des Jesuheims.

1940 - Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland im Jahr 1938 kommt es im Mai 1940 zur Auflösung des „Karitas Verbandes Tirol“ der 1942 auch alle Besitztümer in Südtirol verliert. Nach insgesamt fünf Jahren in italienischem Besitz gelingt es schließlich den Barmherzigen Schwestern, das Jesuheim 1947 wieder zu erwerben.

1946 - In der Diözese Brixen entsteht die Diözesancaritas im Jahr 1946 als Antwort auf die wachsende Not in den Nachkriegsjahren. Als erster Direktor wird am 15. Dezember Johann Prenn ernannt. In vielen Pfarreien werden Pfarrcaritasgruppen eingesetzt. Ihre Hauptaufgabe ist zunächst die Betreuung und Unterstützung der Kriegsopfer, später ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein besonderes Anliegen.

1948 - Die Fraueninitiative „Maria Hilfe der Christen“ wurde durch ein Dekret von Bischof Gargitter gegründet. 1948 gründete sie ein Mädchenheim in Gries und die Bahnhofsmission in Bozen. Vor allem Kindern mit Halsleiden, Knochen- und Haltungsschäden ermöglichte die Caritas ab 1948 Erholungsaufenthalte am Meer und bei Bauernfamilien im Gebirge. Bischof Josef Gargitter 1949 - Die Caritas in Bozen wird 1949 auf Drängen des Trientner Bischofs Ferrari für die deutschsprachigen Gläubigen in Südtirol gegründet. Bozen, Überetsch und Unterland und Teile des Burggrafenamtes bis in die Gegend von Meran gehörten damals noch zur Diözese Trient. Pius Holzknecht wird zum ersten Caritas Direktor für Bozen ernannt.

1951 - 1951 wurden für die Erholungsaufenthalte zwei Häuser in Grado und Häuser in Ulten und Aldein angemietet, ab 1964 ein Ferienhaus in Walten in Passeier.

1952 - Die Baumaßnahmen der Ferienstrukturen in Cesenatico beginnen unter der Ägide der PCA („Pontificia commissione di assistenza“). Im Juni 1953 treffen die ersten Kinder zu einem Aufenthalt am Meer ein. Die eigentliche Einweihung wird 1954 begangen.

1953 - Karl Schmidhofer wird Caritas Direktor in der Diözese Brixen (1953 -1954). Die PCA wird 1953 in POA („Pontificia Opera de Assistenza“) umbenannt und bestand bis 1970. Die 1939 gegründete PCA verstand sich als direkte Hilfe des Papstes in den kriegsgeschädigten Gebieten. Sie unterstützte Kriegsgefangene, arme Familien und Heimkehrer. Nach dem Krieg gab es Zweigniederlassungen in Brixen, Meran und Leifers mit beachtlichen sozialen und caritativen Aktivitäten („Sezione speciale altoatesina della PCA“).

1954 - Als Brixner Caritas-Direktor folgt 1954 Josef Zingerle (bis 1964)

1956 - 1956 übernahm eine caritative Frauengruppe das österreichische Modell des Berufes der „Familienhelferin“. Aufgrund der großen Nachfrage übernahm die Caritas 1961 den Dienst und führte ihn auf Landesebene bis 1991.

1958 - Die Stiftung ODAR („Opera Diocesana di Assistenza Religiosa“) wird 1958 von Karl von Ferrari, Erzbischof von Trient , gegründet und 1959 staatlich anerkannt. Der ODAR ging es vor allem um die sittliche und religiöse Betreuung der italienischen Volksgruppe, insbesondere der Jugend. ODAR Präsident wird1962 mons. Giacinto Carbonari (bis 1964), der bereits seit 1952 der PCA/POA vorsteht.

1964 - 1964 kommt es zur Diözesanvereinigung von Bozen und Brixen. Organisatorisch wurde die Caritas in eine deutsch-ladinische und eine italienische Sektion aufgeteilt. Der Bozner Caritas Direktor Pius Holzknecht wird zum ersten Direktor der deutsch-ladinischen Sektion ernannt (1964-1972). Präsident der Stiftung ODAR wird Don Giuseppe Tonetta (1964 – 1972).

1967 - Am 18.August 1967 wird die Stiftung „Caritas diocesana“ als rechtliche Person anerkannt. 1969 - Die Stiftung Caritas kauft Häuser für Ferienaufenthalte in Caorle.

1971 - La Conferenza episcopale italiana diede vita alla Caritas Italiana/ Die italienische Bischofskonferenz beschließt 1971 die Gründung der Caritas italiana. 1972 - Alois Müller wird neuer Caritas Direktor (1972-1989), die italienische Sektion führt ab 1972 Silvio Bortolamedi (1972 – 1996).

1976 - Der Dienst „Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit“ wird ins Leben gerufen.

1989 - Herbert Taschler (1989-1991) löst Alois Müller als Caritas-Direktor für die deutsch-ladinische Sektion ab. Ein Beratungsdienst für Menschen in Not („centro di ascolto“) wird in Bozen eröffnet.

1990 - Anlaufstellen für Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas werden in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck aufgebaut. Der Dienst Migrantes, Beratung und Wohnmöglichkeiten für EinwandererInnen, eröffnet in Bozen.

1991 - Franz Kripp (1991-2002) wird zum Caritas-Direktor für die deutsch-ladinische Sektion ernannt.

1993 - Der Tagesclub, eine Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Problemen in Meran wird eröffnet.

1993 - Der Dienst Iris, eine Freiwilligengruppe zur Begleitung von Menschen mit HIV und Aids, sowie die Flüchtlingsberatung werden in Bozen ins Leben gerufen.

1996 - Mauro Randi (1996 – 2010) wird zum Direktor der italienischen Caritas-Sektion und Präsident der Stiftung Odar ernannt. 1996 werden folgende Caritas Dienste ins Leben gerufen: Hospizbewegung und Begleitung von Schwerkranken, Sterbenden und Trauernden (mit Büros in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck), die Psychosoziale Beratung für Menschen mit Sucht und Abhängigkeitsproblemen (Schlanders) und die Essensausgabe für Nicht-EU-BürgerInnen in Bozen.

1997 - Das Haus Emmaus, eine Wohngemeinschaft für Menschen mit HIV und Aids, wird in Leifers eröffnet.

1998 - Ein Haus für wohn- und obdachlose Frauen (Haus Margret) wird in Bozen eröffnet. 1999 - Anlaufstellen zur Schuldnerberatung werden in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck aufgebaut. Außerdem wird das Projekt „Odòs“ zur Wiedereingliederung von Häftlingen und Haftentlassenen in Bozen gestartet.

2000 - Im Jahr 2000 starten die Essensausgabe „Maria Hueber“ in Brixen, das Projekt „4Wände“ (vorübergehende Wohnmöglichkeiten in Brixen, Kaltern) sowie die Interkulturelle Mediation für Roma und Sinti (Bozen).

2001 - Die Dienststelle „Männerberatung“ eröffnet in Bozen sein Büro.

2002 - Heiner Schweigkofler wird zum Caritas Direktor deutsch-ladinische Sektion und Präsident der Stiftung Caritas Diözese Bozen Brixen ernannt. Im gleichen Jahr entstehen die Strukturen der Wohn- und Obdachlosenhilfe (Haus Archè, heute mit Nachtquartier und Marienherberge) in Meran und der landesweit zugängliche Dienst der Telefonseelsorge.

2005 - Der Dienst der Hauspflege zur Betreuung von Pflegebedürftigen zuhause wird aufgebaut und ist in Meran (Stadt und Land), Passeier und Naturns aktiv. In Meran wird die MigrantInnenberatung Moca eröffnet sowie die Mensa am Vinschgertor (Seniorenmensa, Essen auf Rädern, Mahlzeiten für soziale Einrichtungen). Letztere wird von der Caritas bis 2017 geführt.

2006 - In Bozen wird das Haus der Gastfreundschaft (für wohn- und obdachlose Männer) eröffnet. In Bruneck die MigrantInnenberatung InPut.

2007 - Im Bozner Hauptquartier startet youngCaritas und Bahngleis 7, ein Kontaktkaffee für Menschen mit Suchtproblemen, öffnet in der Nähe des Bahnhofes.

2010 - Pio Fontana wird Direktor der Caritas italienische Sektion und wird zum Präsident der Stiftung Odar.

2011 - 2011 wird ein Dokument für eine gemeinsame Caritas ausgearbeitet und von Bischof Karl Golser in Kraft gesetzt. Damit gibt es die Unterscheidung zwischen deutsch-ladinisch- und italienischsprachiger Sektion nicht mehr. Die Caritas wird nun gemeinsam von den Direktoren Heiner Schweigkofler und Pio Fontana geführt als einziges Amt in der Kurie. Die Dienste der Stiftung Odar werden an die Stiftung Caritas überführt. Präsident der Stiftung Odar wird Renato Bertuzzo. Im Zuge der Konflikte in Nord-Afrika, eröffnet die Caritas zwei Unterkünfte für Flüchtlinge in Meran (Haus Arnika) und Bozen (Haus Sara).

2012 - Im Mai 2012 werden vom Bischof Ivo Muser die Richtlinien zur Caritas in den Pfarrgemeinden der Diözese Bozen-Brixen „Nehmt Neuland unter den Pflug“ in Kraft gesetzt und damit die Zusammenführung der Caritas abgeschlossen. Der Dienst Integra, ein Jobcoaching und Treffpunkt für Menschen mit Beeinträchtigung wird in Meran ins Leben gerufen. Im Mai übernimmt die Caritas das Haus Jona (für wohn- und obdachlose Frauen und Männer) in Bruneck und im November öffnet das Haus „Ujöp Freinademetz“ in Bozen-Haslach für wohnungslose Frauen und Männer bzw. Familien.

2013 - Am 10. Jänner organisiert die Caritas die Festveranstaltung „Caritas 100+“ im Bozner Pastoralzentrum.

2014 - An der Spitze der Caritas gibt es einen Wechsel: Bischof Ivo Muser hat Paolo Valente zum neuen italienischen Direktor der diözesanen Caritas ernannt. Paolo Valente folgt auf Pio Fontana, welcher dieses Amt vom Juli 2010 bis März 2014 inne hatte.

2015 - Bischof Ivo Muser ernennt mit Wirkung ab 1. Juni 2015 Franz Kripp zum Nachfolger von Heiner Schweigkofler als Direktor der Caritas der Diözese Bozen-Brixen. Die beiden Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente tragen gemeinsam die Verantwortung der Caritas der Diözese Bozen-Brixen. Der spezielle Auftrag an die beiden Direktoren endet am 31. August 2017 und besteht darin, die Caritas gemeinsam zu leiten; den Prozess der Zusammenführung, welcher offiziell im Jahre 2010 begonnen hat, zu Ende zu führen; die Voraussetzungen für eine einzige Direktion der Caritas zu schaffen, immer mit Blick auf etwaige andere Veränderungen in der Diözese, welche im Zusammenhang mit dem Abschluss der Diözesansynode stehen. Danach wird die Leitung der Caritas einer einzigen Person anvertraut werden, wobei die genauen Abläufe dazu noch entwickelt werden sollen.

2015 bis 2017 - Die Flüchtlingskrise, die ganz Europa und damit auch Südtirol erfasst, ist auch eine große Herausforderung für die diözesane Caritas. Diese übernimmt nacheinander im Auftrag des Landes die Führung von insgesamt elf Flüchtlingshäusern: Haus Sara und Haus Aaron in Bozen, Haus Arnika in Meran, Haus Ruben in Mals, Haus Noah in Prissian, das Fischerhaus in Vintl, das Josefsheim in Bruneck, Haus Anna in Kastelruth, Haus Lea in Wiesen, Haus Miriam in Brixen und Haus Rahel in Lengmoos am Ritten.

2017 - Bischof Ivo Muser trifft im März in Bezug auf die Besetzung des Caritasamtes der Diözese und der diesem Amt angeschlossenen Stiftungen eine Entscheidung, wie es ab 1. September 2017 weitergehen wird: Paolo Valente leitet fortan die Geschicke der Caritas als Direktor allein und ist auch Präsident beider Stiftungen (Caritas und Odar). Damit endet am 31. August die zweijährige Übergangsphase, für welche Franz Kripp und Paolo Valente in solidum zu Caritasdirektoren ernannt wurden.

2018 - Seit 1. Jänner führt die Caritas im Auftrag der Gemeinde Bozen das Friedenszentrum. Ebenfalls Fahrt aufgenommen hat im Jänner der „Wünschewagen“, ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Caritas und Weißem Kreuz. Ziel ist es, schwerkranken Menschen letzte Herzenswünsche zu erfüllen. Im Mai öffnet in Mals und in Schlanders die neue MigrantInnenberatungsstelle Flori“. Ebenfalls im Mai findet die erste Tagung des Netzswerkes Suizidprävention statt. Das Netzwerk setzt sich aus mehr als 20 verschiedenen gemeinnützigen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen zusammen; die Caritas ist federführend mit dabei. Ziel ist es, der hohen Suizidrate in Südtirol präventiv entgegenzuwirken.

2019 - Zumal es in Italien kaum noch Neuankünfte an Flüchtlingen gibt, werden die Caritas-Flüchtlingseinrichtungen Haus Miriam in Brixen, Haus Anna in Kastelruth und Josefsheim in Bruneck geschlossen. Neu eingeführt wird der Dienst „Domus“, der Menschen auf Wohnungssuche begleitet und ihnen Wohnraum zur Verfügung stellt.

2020/21 – Es schließen auch das Flüchtlingshaus Aaron und das Fischerhaus. Einzig die Flüchtlingshäuser Haus Arnika in Meran, Haus Noah in Tisens und Haus Sara bleiben noch offen. Außerdem verliert die Caritas die Ausschreibung für die Obdachloseneinrichtung „Haus der Gastfreundschaft“ in Bozen. Den Dienst Integra in Meran übernimmt die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt selbst.

2022 – Am 18. Februar entpflichtet Bischof Ivo Muser Paolo Valente als Caritas-Direktor. Franz Kripp leitet alsdann die Caritas interims bis Ende Juli. Am 1. August tritt Beatrix Mairhofer nach der Ernennung von Bischof Muser als erste Frau das Amt als Caritasdirektorin an.
In Meran ist in diesem Jahr der Dienst Includio in Betrieb gegangen für Jugendliche mit Beeinträchtigungen, um ihre sozialen Kompetenzen zu stärken, damit sie sich besser in die Gesellschaft integrieren können. Für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine (Kriegsbeginn Ende Februar 2022) hat die Diözese der Caritas das ehemalige Bildungshaus St. Georg in Sarns zur Verfügung gestellt. Rund 50 Personen (vorwiegend Frauen mit Kindern) finden dort Unterkunft und Begleitung.

2023 – Im Pustertal bietet die Caritas im Auftrag der Bezirksgemeinschaft einen neuen Dienst, HIPPY - das Familienbildungsprogramm der Impuls-Stiftung Deutschland, für Familien im Vorschulalter an. Sog. Hausbesucherinnen, welche die Muttersprache der besuchten Familien beherrschen, aber auch gut Deutsch können, üben mit den Eltern bzw. mit den Hauptbezugspersonen und dem Kind spätestens bis zum Schuleintritt spielerisch die deutsche Sprache. In Meran indes muss der Dienst Includio Ende des Jahres wieder eingestellt werden: der Bedarf war zwar groß, es fanden sich aber keine Finanzgeber.

 


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