Zum Hauptinhalt springen

Bischof Ivo Muser ist mit seinen Begleitern aus Bolivien zurück

Bischof Ivo Muser und Caritas Direktor Paolo Valente sowie ihre Begleiter sind wohlbehalten und voller positiver Eindrücke aus Bolivien zurückgekehrt. „Bolivien, insbesondere die Hochebene von Cochabamba, gehört zu den ärmsten Gegenden Südamerikas. Umso erfreulicher ist es zu sehen, dass die verschiedenen Hiflsprojekte der Caritas und des Missionsamtes die Lebensbedingungen zahlreicher Menschen wesentlich erleichtern und sie so ihre Zukunft viel besser selbst in die Hand nehmen können“, sagte Bischof Ivo Muser bei seiner Rückkehr. „Wir haben vor 18 Jahren, nach dem verheerenden Erdbeben, in Aquile mit der Nothilfe begonnen. Im Laufe der Zeit hat sich diese in Hilfe zur Selbsthilfe umgewandelt, die nun Früchte trägt: Das Leben der Menschen ist dank verschiedener Projekte viel erträglicher und menschenwürdiger geworden. Die Hilfe erfolgt mit Bedacht und großer Sorgfalt“, freut sich Caritas-Direktor Paolo Valente über das Ergebnis der jahrelangen Zusammenarbeit.

Die Delegation rund um Bischof Ivo Muser und Caritas-Direktor Paolo Valente war vergangenen Donnerstag, 17. August, nach Bolivien, genauer gesagt nach Aiquile, aufgebrochen, zurückgekehrt ist sie am gestrigen Freitag. Mit dabei waren auch Bischofssekretär Michael Horrer, der Leiter des Missionsamtes Wolfgang Penn und Fabio Molon von der Caritas-Auslandsarbeit. Gemeinsam besichtigten sie die verschiedenen Projekte, welche die Südtiroler Caritas und das Missionsamt in Zusammenarbeit mit der Diözese Aiquile seit 18 Jahren durchführen. Rund 2,4 Millionen Euro wurden während dieser Zeit in 40 verschiedenen Dörfern an Spendengeldern aus Südtirol eingesetzt. „Zu Beginn haben wir, nach dem verheerenden Erdbeben, Nothilfe geleistet. Diese hat sich dann im Laufe der Zeit in Hilfe zur Selbsthilfe umgewandelt. Dank der Solidarität aus Südtirol hat sich für die dort ansässige Bevölkerung vieles ins Positive verändert“, freut sich Caritas-Direktor Paolo Valente.

Die Caritas setzte dabei vor allem auf den Bau von Brunnen, Zisternen, Wasserleitungen und Trinkbrunnen, um den vielen bäuerlichen Familien die Lebensgrundlage zu sichern. „Wir konnten uns selbst überzeugen, dass hier mit gutem Material gearbeitet wurde, das die Zeit überdauert. So bringt das Wasser Leben, Gesundheit, Hygiene und auch mehr Zeit in die Dörfer“, sagt Caritas-Direktor Paolo Valente. „Über drei Kinderpatenschaftsprojekte gelingt es außerdem, zahlreichen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, welche ansonsten wohl nie lesen und schreiben lernen würden. Die Zahl der Analphabeten in Bolivien ist nämlich erschreckend hoch, allein unter den Frauen sind über 50 Prozent davon betroffen, bei den Männern liegt die Rate knapp darunter.“ Dank der Südtiroler Kinderpaten brauchen die Kinder keine kilometerlangen, beschwerlichen Fußwege mehr zur Schule zurückzulegen, sondern können in Internaten bleiben, wo sie auch ausgewogen ernährt werden. An weitere 80 Kinder außerhalb konnte die Delegation über das Schenken-mit-Sinn-Projekt „Abarcas“ (Sandalen), hergestellt von dortigen Handwerkern, für den Schulweg verteilen. Das diözesane Missionsamt unterstützt darüber hinaus das Krankenhaus Giovanni und Caterina Bertol in Aiquile und sichert damit die gesundheitliche und sanitäre Grundversorgung der dortigen Bevölkerung.

„Es hat mich sehr beeindruckt als ein Vater aufgestanden ist und gesagt hat, dass er selbst Analphabet sei, seine Kinder nun zum Glück aber lesen und schreiben lernen. Deshalb mache er sich keine Sorgen mehr um die Zukunft“, beschreibt Bischof Ivo Muser eine eindrückliche Begegnung bei einem seiner Pastoralbesuche gemeinsam mit Vertretern der örtlichen Diözese. Dabei ist er auch mit dem Bischof von Aiquile Jorge Herbas Balderrama zusammengetroffen. „Unsere beiden Diözesen verbindet ein Band der Freundschaft und des Austausches. Wir können beide voneinander lernen im Wissen um die Verantwortung für diese Welt und das menschliche Leben“, schließt Bischof Ivo Muser.


Teilen Sie diesen Beitrag mit Ihren Freunden