Tausende von Kleiderspendern und über 3.000 Freiwillige haben sich heuer wieder an der landesweiten Gebrauchtkleidersammlung der Caritas beteiligt. Schätzungsweise 600 Tonnen an Textilien, Schuhen, Taschen und Haushaltswaren wurden in den vergangenen Tagen in allen Pfarreien des Landes gesammelt und heute für den Weitertransport verladen. „Dazu braucht es viele helfende Hände. Ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer wäre das unmöglich zu bewerkstelligen“, bedankt sich Brigitte Hofmann, die Leiterin des Dienstes Caritas&Gemeinschaft und Koordinatorin der Gebrauchtkleidersammlung.
Mit dem Erlös aus der heurigen Sammlung kann die Caritas bedürftigen Frauen, Männern und Kindern über die Schuldnerberatung, die Freiwilligenarbeit, die Hospizbewegung und über den Solidaritätsfond für Menschen in Not beistehen. „Sozial benachteiligte Menschen sind trotz der positiven Entwicklungen in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt in Bedrängnis. Ihre Lage wird sogar immer schlechter, weil sie sich immer schwerer tun, mit einer Gesellschaft mitzuhalten, die immer schneller wird und immer mehr fordert“, so Valente weiter. Das werde in den meisten der Caritas-Dienste deutlich, wo die Anfragen um Begleitung, Beratung und Hilfestellungen noch immer zunehmen. „Mit der Sammlung helfen sie uns, diesen Menschen die nötige Unterstützung zu geben“, bedankt sich Valente.
Die gespendeten Kleider sind bereits auf dem Weg in die Sortierwerke der Abnehmerfirma FWS aus Bremen, wo sie sortiert und für den Weiterverkauf vorbereitet werden. „Durch die Zusammenarbeit mit dieser seriösen Abnehmerfirma werden die Kleider in mehrfacher Hinsicht zu einer wertvollen Ressource: Durch den Verkauf der Textilien und Schuhe können wir einen Teil unserer Hilfe für Menschen in Not mitfinanzieren. Durch die Wiederverwertung der Gebrauchtkleider werden zusätzlich kostbare natürliche Ressourcen geschont, Abfall- und Entsorgungskosten gespart sowie weltweit Arbeitsplätze geschaffen“, erklärt Caritas-Direktor Paolo Valente.
Ein Großteil der in Südtirol gesammelten Textilien, Schuhe und Taschen findet in Afrika oder Asien, zum Teil auch in Europa neue Abnehmer. „Second-hand-Kleidung ist weltweit gefragt und für Bevölkerungsschichten mit geringerer Kaufkraft die einzige Möglichkeit, auch qualitativ hochwertige Textilien günstig zu kaufen. Das ist besonders in sehr kalten und sehr heißen Ländern wichtig, um gesund bleiben zu können“, erklärt Koordinatorin Brigitte Hofmann. Außerdem verhilft der Handel mit Gebrauchtkleidern Hunderttausenden von Menschen weltweit zu einer Arbeit und einem sicheren Einkommen.
Sollte jemand in den nächsten Tagen noch gelbe - mit Kleidern oder Schuhen gefüllte - Säcke auf der Straße liegen sehen, so ist er oder sie gebeten, diese in die Gebrauchtkleidercontainer der Caritas einzuwerfen oder sich bei der Caritas in Bozen unter der Tel. 0471 304 330 und der Mail-Adresse gebrauchtkleidersammlung@caritas.bz.it zu melden.