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„Der Tod und ich“ - Nahtoderfahrungen und ihre Bedeutung für das Leben

Eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod, die das Leben intensiver und tiefer spürbar macht, stand im Mittelpunkt der Fachtagung „Der Tod und ich“, welche die Caritas-Hospizbewegung anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens am Samstag, den 8. Oktober, gemeinsam mit der Cusanus Akademie veranstaltet hat. Es ging dabei in erster Linie um Nahtoderfahrungen und ihre Bedeutung für das Leben.

„25 Jahre Hospizbewegung bedeutet 25 Jahre Begleitung von Sterbenden und Trauernden, aber auch eine Auseinandersetzung mit dem Tod, welche einen neuen Blick auf das Leben zulässt und der Lebenszeit eine neue Bedeutung gibt“, betonte dabei der Caritas-Bereichsleiter Guido Osthoff. Deshalb sei für die Tagung das Thema „Der Tod und ich“ gewählt worden.

 

Fachleute aus dem In- und Ausland beschrieben dabei, wie tiefgreifende Erlebnisse, besonders auch Nahtoderfahrungen, den Zugang zum Tod, aber vor allem zum Leben verändern. „Plötzlich entstand ein geradezu explosives Glück. Ich verlor den Kontakt zu meinem Körper. Mein Körper spielte keine Rolle mehr. Es war nur noch dieses explosive Glück“, berichtete der Theologe Albert Biesinger aus Tübingen dem Publikum von seiner eigenen Nahtoderfahrung, und er las auch Berichte von anderen Menschen vor, die an der Schwelle zum Tod gestanden haben. Biesinger ist überzeugt, dass solche Erfahrungen in der Begleitung von Sterbenden großen Wert haben.

Marco Pizzinini, Anästhesist vom Krankenhaus Bruneck, lieferte zunächst eine wissenschaftliche Definition von Tod und die verschiedenen Stadien, die dazu führen: „Herztod ist ein klinischer Tod, Hirntod ein endgültiger Tod.“ Was oft unmittelbar vorher passiere, sei in der Geschichte auf verschiedenste Weise zu deuten versucht worden, sei es auf physischer wie auch auf spiritueller Ebene. Nahtoderfahrungen seien aber auf alle Fälle ernst zu nehmen und Betroffene, wenn notwendig, zu betreuen, denn nicht alle seien glücklich über ihre Rückkehr ins Leben.

Die Thanatologin und spirituelle Begleiterin Barbara Carrai aus Livorno zeigte auf, wie bereichernd die persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod sein kann, weil sie die Erkenntnis wachsen lässt, dass das Leben in allen seinen Facetten wertvoll ist und intensiv und bewusst gelebt werden will.

Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmenden im WorldCafè über Erfahrungen aus 25 Jahren Hosipizbewegung zum Thema „Tod, was erzählst du mir? Erzähl mir vom Tod, dem Leben und von Dir“ aus.


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