„Der Wünschewagen hat gerade in dieser schwierigen Phase der Pandemie einen unschätzbaren Dienst geleistet“, betonen Caritas-Direktor Paolo Valente und der Direktor des Weißen Kreuzes, Ivo Bonamico. „Er hat Menschen zusammengebracht und ihnen letzte Herzenswünsche erfüllt in einer Zeit, in der es galt, wegen möglicher Ansteckungsgefahr äußerste Vorsicht walten und Menschliches doch nicht außen vor zu lassen.“
Erstmals Fahrt aufgenommen hat der Wünschewagen am 1. Jänner 2017. „Beide Organisationen, sei es das Weiße Kreuz als auch die Caritas, arbeiten schon seit Jahren mit schwerstkranken Menschen zusammen: die Caritas Hospizbewegung, indem sie Betroffene und Angehörige in dieser letzten Phase ihres Lebens begleitet; das Weiße Kreuz, weil es mit ihnen immer wieder notwendige Krankentransporte durchführt. Daraus ist die Idee entstanden, die Professionalität und Erfahrung dieser beiden wichtigen Einrichtungen zusammenzuführen und gemeinsam etwas für diese Zielgruppe anzubieten“, erklärt Agnes Innerhofer, Leiterin der Caritas-Hospizbewegung, die Entstehungsgeschichte. Das nötige Rüstzeug dafür habe man sich bei ähnlichen Projekten in Deutschland geholt.
„Die Pilotphase von 3 Jahren, die wir vereinbart haben, ist nun beendet, die Zusammenarbeit hat sich bewährt. Der Wünschewagen ist viel im Einsatz und ist aus Südtirols sozialer Landschaft nicht mehr wegzudenken. Wir werden das Projekt deshalb als Dienst weiterführen und es auch etwas ausweiten. Waren anfänglich nur Tagesfahrten möglich, werden in begründeten Fällen jetzt auch längere Fahrten gemacht“, sagt Priska Gasser, Vorstandsmitglied beim Weißen Kreuz. So brachte der Wünschewagen heuer schwerkranke Menschen u.a. auch nach Palermo, in die Toskana oder nach Rumänien (3.230 Kilometer Fahrtstrecke). Auch ein Maskottchen fährt mittlerweile mit dem „Wünschewagen“ mit – ein Löwe-Plüschtier. „Er steht für Mut, Stärke und Willenskraft, die alle unsere Fahrgäste und ihre Angehörigen auch mitbringen. Mit einem schweren Schicksal umzugehen, erfordert nämlich ungemein viel Kraft“, so Gasser.
„Unser Wünschewagen-Team hat allein heuer schon 23 Herzenswünsche erfüllt“, sagt Anita Tscholl, Projektverantwortliche bei der Caritas-Hospizbewegung. Das Alter unserer Fahrgäste reichte dabei von 3 Jahren bis 103 Jahre. Undenkbar wäre dieses Projekt ohne die Freiwilligen, die ihre Zeit und ihr Herz in die Erfüllung dieser besonderen ,Ausflüge‘ mit dem Wünschewagen stecken.“ Rund 40 Freiwillige – sei es vom Weißen Kreuz als auch von der Caritas Hospizbewegung – wurden für diese Aufgabe ausgebildet. „Ohne ihren ehrenamtlichen Einsatz könnte der Wünschewagen keinen Meter bewegt werden“, betont auch Markus Trocker, Leiter des Wünschewagens des Weißen Kreuzes „Die Hardware, das Fahrzeug, können Caritas und Weißes Kreuz zur Verfügung stellen, die Software aber sind sie, die Freiwilligen, sie sind das Herzstück des Ganzen.“
Die Wunschfahrten sind für die Schwerkranken und ihre Angehörigen kostenlos. Finanziert wird das Projekt „Wünschewagen“ über Eigenmittel und Spenden. „Allen, die das Projekt bis jetzt unterstützt haben und weiterhin untersützten, sagen wir ein großes Dankeschön – sie alle tragen mit bei, dass so wertvolle Wünsche erfüllt werden können“, bedanken sich Caritas-Direktor Paolo Valente und WK-Direktor Ivo Bonamico.
Infos zum Wünschewagen gibt es auf www.wuenschewagen.it oder unter Tel. 0471 444 555.
Spendenkonto Wünschewagen
Landesrettungsverein Weißes Kreuz
Projekt: Wünschewagen
IBAN: IT45 D 08081 11601 000301015893
SWIFT: RZSBIT21103