Die Caritas Männerberatung begleitet seit vielen Jahren Männer in Krisensituationen und bietet ihnen die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Die Nachfrage nach diesen Angeboten ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Immer mehr Männer suchen Unterstützung, freiwillig oder im Rahmen gerichtlicher Auflagen.
„Unsere Arbeit setzt an den Wurzeln der Gewalt an“, erklärt Osthoff. „Indem wir mit Männern arbeiten, schaffen wir Sicherheit für Frauen und Kinder und tragen dazu bei, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.“
Gewaltprävention bedeutet nicht nur akute Krisenintervention, sondern auch langfristige Veränderung: Männer lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und neue Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln.
„Wir sehen täglich, dass Veränderung möglich ist“, betont Osthoff. „Darum richten wir einen klaren Appell an Männer: Wartet nicht, bis es zu spät ist. Meldet euch bei uns, wenn ihr merkt, dass ihr an eure Grenzen stoßt oder Angst habt, gewalttätig zu werden. Jeder Schritt in Richtung Hilfe ist ein Schritt zu mehr Sicherheit für Frauen, Kinder und für euch selbst. Wenn Männer lernen, ihre Aggressionen zu kontrollieren und neue Wege im Umgang mit Konflikten zu gehen, profitieren allen: die Männer und ihr gesamtes soziale Umfeld“, so Osthoff.
Die Caritas Männerberatung bietet das Antigewalttraining seit 2011 an. Ziel ist es, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte gewaltfrei zu lösen. Für freiwillige Teilnehmer ist das Angebot kostenlos, bei gerichtlicher Auflage wird ein Kostenbeitrag verlangt. Heuer haben sich bisher 200 Männer wegen eines Antigewalttrainings an die Caritas Männerberatung gewandt. Nach einer Abklärungsphase von mindestens drei Einzelgesprächen werden geeignete Teilnehmer in die Gruppenphase übernommen, die bis zu einem Jahr dauern kann. Derzeit bestehen drei Gruppen mit insgesamt 50 Teilnehmern. Zentrales Ziel des Trainings ist der Schutz der von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder: Eine eigene Mitarbeiterin nimmt Kontakt zu den betroffenen Frauen auf, informiert über Schutzangebote und erhält wichtige Hinweise zum erlebten Gewaltverhalten. Bei mitbetroffenen Kindern erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Sozialdiensten.
Bei Fragen oder für Informationen können sich Interessierte bei der Caritas Männerberatung unter Tel. 0471 324 649 oder über E-Mail mb(at)caritas.bz.it melden. Auf Anfrage sind Beratungen auch in Meran und Brixen möglich.



