Dieses Jahr findet die Willkommenswoche des Coordinamento Nazionale Comunità di Accoglienza (CNCA) des Trentino-Südtirol zum 8. Mal statt. Wieder beteiligen sich daran diverse Organisationen, die sich für Bürgerrechte und Gemeinwohl einsetzen und so der Ausgrenzung und Isolation entgegenwirken wollen. Die Caritas und der Gruppo Volontarius laden im Rahmen der Willkommenswoche am Mittwoch, 5. Oktober ab 17 Uhr zu „GrenzErfahrungen“ im gemeinsam geführten Dienst Humanitäre Hilfe am Brenner ein.
„Wir möchten eine Gelegenheit schaffen, bei der Menschen sich begegnen und sich untereinander kennenlernen. Dazu organisieren wir einen kleinen Aperitif für alle, die sich über unseren Einsatz hier an der Grenze und über die Situation von Menschen auf der Flucht informieren wollen oder auch selbst freiwillig tätig werden möchten“, erklärt Alessia Fellin, die Leiterin des Caritas-Bereiches Aufnahme. Die Räumlichkeiten des Dienstes am Bahnhof und in Bahnhofsnähe, welche die Bezirksgemeinschaft Wipptal zur Verfügung gestellt hat, stehen an diesem Tag für alle Interessierten offen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Freiwillige stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung. „Wir möchten ‚GrenzErfahrungen‘ der etwas anderen Art vermitteln – ein Konzept von einer Grenze, die nicht strikt trennt, sondern sozusagen als Schwelle fungiert, mit der Möglichkeit, auf andere zuzugehen und offen zu sein für ihre Bedürfnisse“, so Fellin.
„Mit der Initiative möchten wir dazu anregen, über Grenzen nachzudenken und über die Art, wie wir sie interpretieren und erleben. Denn Grenzen bestehen nicht nur zwischen Ländern, es gibt sie auch zwischen Menschen, Kulturen und sozialen Schichten, zwischen Reich und Arm. Mit der Pandemie wurden Grenzen gar zu einem Instrument, das die Ausbreitung des Virus verhindern sollte. Immer, wenn von Grenzen die Rede ist, ist damit etwas Trennendes gemeint und nicht etwas, das vereint. Genau deshalb wäre es wichtig, das Wort Grenze zu hinterfragen, um dadurch physische, psychische und andere, oft unsichtbare Barrieren zu überwinden“, betonen die Verantwortlichen des Gruppo Volontarius.
Caritas und Gruppo Volontarius führen die Humanitäre Hilfe am Brenner im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Die Anlaufstelle steht Hilfesuchenden jeden Tag von 7 bis 23 Uhr zur Verfügung. Telefonisch ist der Dienst rund um die Uhr unter Tel. 347 662 6373 oder info(at)hubbrenner.it auch für Interessierte erreichbar.
