„Die ständigen Bombardierungen und Kriegshandlungen setzen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Ukraine immer mehr zu. Millionen Menschen haben seit Monaten keine regelmäßige Strom- und Wasserversorgung mehr, leben in zerstörten Häusern, ohne Heizung – bei Außentemperaturen von bis zu minus 20 Grad“, sagt Sandra D’Onofrio vom Caritas-Dienst Globale Verantwortung. Über das Netzwerk der Caritas Österreich und der Caritas Italiana unterstützt die Südtiroler Caritas daher immer noch in erster Linie die Nothilfe für die betroffene Bevölkerung: „Die Helfer der Caritas sorgen für winterfeste Notunterkünfte, Heizmaterial, warme Kleidung, Decken, aber auch Nahrung, Hygieneartikel und Medikamente“, zählt D’Onofrio die lebensrettenden Maßnahmen auf.
„Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es leider auch für die Helfenden. Viele sind selbst zu Opfern geworden, haben ihr Zuhause oder Familienmitglieder verloren, mussten flüchten“, so D’Onofrio weiter. Das Leid sei für alle groß. Die psychischen Schäden, die Krieg und Flucht - besonders bei Kindern - verursachen, seien noch gar nicht absehbar. „Neben der Nothilfe bietet das Caritas-Netzwerk deshalb auch psychologische Unterstützung für Kinder und Familien. Es kümmert sich aber auch um die Evakuierung und Versorgung besonders vulnerabler Gruppen wie Waisenkinder, Menschen mit Behinderungen und schweren Erkrankungen.“ 4 Millionen kriegsbetroffenen Menschen konnte auf diese Weise bisher in der Ukraine geholfen werden.
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer sind aber auch aus ihrem Land geflohen und teilweise auch hier in Südtirol gestrandet. 69 davon hat die Caritas bisher im Haus St. Georg in Sarns aufgenommen, das die Diözese Bozen-Brixen ihr für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hat. „Im Moment sind es 50, die meisten davon Frauen mit Kindern“, so Alessia Fellin vom Bereich „Aufnahme“ der Caritas. Rund 200 Personen aus der Ukraine wurden außerdem seit Kriegsausbruch in den Beratungseinrichtungen für Migrantinnen und Migranten bzw. in der Flüchtlingsberatung der Caritas vorstellig. „Dabei geht es um rechtliche und ökonomische Fragen, über solche zur Schulunterbringung, Mensadienste, Sanitätsleistungen und anderes mehr“, so Fellin. In Meran ist es u.a. in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung gelungen, 16 private Unterkünfte an 30 Familien zu vermitteln. In Bozen indes hat die Caritas in ihrer Essensausgabe Clara seit Kriegsausbruch 270 ukrainische Kriegsflüchtlinge, darunter ebenfalls viele Familien mit Kindern, mit warmen Mahlzeiten versorgt.
„Möglich ist all diese Hilfe nur dank der großen Solidarität der Südtiroler Bevölkerung“, sagt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer. Diese hat der Caritas bereits 1,76 Millionen Euro für die Ukraine-Nothilfe gespendet; zahlreiche Gönner und Sponsoren haben die Spendenaktion unterstützt bzw. unterstützen sie immer noch. „Der Krieg ist leider noch nicht vorbei, laut Schätzungen des UN-Nothilfebüros OCHA werden insgesamt 17,6 Millionen Ukrainer im Laufe des Jahres humanitäre Hilfe brauchen“, bittet Mairhofer die Bevölkerung deshalb auch weiterhin um Unterstützung.
Wer für die Ukraine-Hilfe der Caritas spenden möchte, kann dies unter dem Kennwort „Ukraine“ mittels Überweisung auf eines der folgenden Spendenkonten der Caritas tun:
Raiffeisen Landesbank: IBAN: IT42F0349311600000300200018
Südtiroler Sparkasse: IBAN: IT17X0604511601000000110801
Südtiroler Volksbank: IBAN: IT12R0585611601050571000032
Intesa Sanpaolo: IBAN: IT18B0306911619000006000065