„Zwischen der Südtiroler Landesverwaltung und der Caritas gibt es eine langjährige Zusammenarbeit, führen wir doch einige Dienste in ihrem Auftrag bzw. erhalten für andere Dienste finanzielle Unterstützung. Dafür sind wir dankbar, auch wenn die Bürokratie, insbesondere das Instrument der Ausschreibungen, unsere Arbeit nicht immer erleichtert“, brachte es Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer bei ihrem ersten Treffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher gleich auf den Punkt. Landeshauptmann Kompatscher würdigte im Gespräch das vielfältige soziale Engagement der Caritas und unterstrich die Notwendigkeit von zusätzlichen Formen der Zusammenarbeit, gerade um besonders brennende soziale Fragen gut und wirkungsvoll angehen zu können.
Zu diesen gehören laut Caritas-Direktorin vorneweg die große Wohnungsnot, der besonders vulnerable Personen bzw. Personen mit Migrationshintergrund trotz Arbeit ausgesetzt sind. Auch in Sachen Integration, aber auch bezüglich Willkommenskultur gebe es noch viel zu tun. Sorgen mache sie sich auch darüber, dass die scheinbar unaufhaltsame Teuerungswelle zu einer neuen Armut in Südtirol führen könnte. „Da werden nicht nur die Armen noch ärmer; auch Familien, Menschen mit Mindestpensionen und geringem Einkommen geraten so in Schwierigkeiten“, befürchtet Mairhofer. Zudem würde jungen Menschen der Weg in die Selbständigkeit so zusätzlich erschwert.
Einig waren sich Landeshauptmann Kompatscher und Caritas-Direktorin Mairhofer darin, dass sich die Südtiroler Bevölkerung, gerade wenn Solidarität gegenüber Menschen in Not gefragt ist, bemerkenswert großzügig und hilfsbereit zeige. „Die Caritas ist in vielen Notlagen der Garant dafür, dass die Hilfe auch wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, bedankte sich der Landeshauptmann bei der neuen Caritas-Direktorin für das Wirken und Tun der Caritas im Land als auch über die Landesgrenzen hinaus.