Bei einem Lokalaugenschein konnten Vertreter der Caritas Nordest, zu der auch die Südtiroler Caritas gehört, kürzlich viel Positives berichten: Die Hilfsmaßnahmen für insgesamt einundsechzig Bauern- und Handwerkerfamilien, welche die Caritas im Gebiet von Norcia betreut, werden Ende April erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen der ersten Nothilfe wurden ihnen Camper und Wohnwägen zur Verfügung gestellt, um den Winter zu überstehen. Zusätzlich hat die Caritas insgesamt 46 einfache Boxen aus Holz aufgestellt, in welchen Möbel und Hausrat aus einsturzgefährdeten Häusern gelagert werden können. Auch der Aufbau der 8 so genannten Tunnels ist fast abgeschlossen. Sie sind stabil und wetterfest gebaut und als Ställe und Betriebshallen geeignet. Den Bauern und Handwerkern hat die Caritas zusätzlich Viehfutter und Geräte zur Verfügung gestellt und die Vermarktung von typisch lokalen Produkten, wie Käse, Wurstwaren und eingelegtem Gemüse gefördert, um den Produzenten weiterhin ein Einkommen zu sichern.
„Die Menschen sind unendlich dankbar für die Hilfe“, berichtet Fabio Molon, der Caritas-Verantwortliche für die Katastrophenhilfe nach seinem Besuch im Erdbebengebiet, bei dem auch weitere Hilfsmaßnahmen besprochen wurden. In Zusammenarbeit mit der Caritas Spoleto-Norcia sollen ab Juni Familien in der Val Nerina unterstützt werden, die durch das Erdbeben Arbeitsplätze und damit ihr Einkommen verloren haben. Geplant sind auch Projekte für die größtenteils älteren Menschen, die den Winter in Wohnungen und Hotels an der Küste verbracht haben und im Sommer wieder in ihre Heimatorte zurückkehren. Die Hilfe für kleine Handwerks- und Handelsbetriebe zur Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit geht ebenfalls weiter.
„Die Situation ist nach wie vor schwierig. So sind zum Beispiel die als Übergangsquartier geplanten Häuser für die vielen obdachlos gewordenen Menschen sind noch nicht fertig aufgebaut. Dennoch sind gerade jetzt, kurz vor Ostern, Optimismus und Zuversicht spürbar“, sagt Molon. Die anhaltende Solidarität von vielen Seiten gebe den Menschen Kraft. „Sie sind mehr denn je entschlossen, ihr Leben wieder aufzubauen, das vom Erdbeben zerstört wurde“, so der Caritas-Mitarbeiter. Solidarität haben auch viele Menschen in Südtirol bewiesen. Mehr als 1,1 Millionen Euro sind auf den Spendenkonten der Caritas für die Erdbebenopfer eingegangen. Über 750.000 Euro davon wurden bereits für die verschiedenen Hilfsprojekte eingesetzt. Mit den übrigen 350.000 Euro werden soziale Projekte und Programme zur Schaffung neuer Arbeitsplätze finanziert. „Die Solidarität und Unterstützung von so vielen Menschen ist überwältigend. Das gibt uns Kraft, auch die kommenden Probleme und Hindernisse zu meistern. Wir wünschen allen Spendern und Helfern von Herzen ein frohes Osterfest“, bedankt sich Giorgio Pallucco, der Direktor der Caritas Spoleto-Norcia für die Unterstützung.
Wer die Hilfsprojekte für die Menschen im Erdbebengebiet in Mittelitalien unterstützen möchte, kann seine Spende auf eines der angegebenen Konten unter dem Kennwort „Erdbeben Italien“ überweisen.
- Raiffeisen Landesbank, IBAN: IT42 F0349311600000300200018;
- Sparkasse Bozen, IBAN: IT17 X0604511601000000110801;
- Volksbank, IBAN: IT12 R0585611601050571000032;
- Intesa Sanpaolo, IBAN: IT18 B0306911619000006000065;