Laut den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen, welche die UNO in der Agenda 2030 festgelegt hat, sollte der Hunger bis zum Jahr 2030 besiegt sein – ein Datum, das durch die Corona-Krise weit nach hinten gerückt ist. „Durch die Pandemie sind Millionen Familien in extreme Armut geraten, die es scheinbar geschafft hatten, die mit ihrem Einkommen auch ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen und ihnen dadurch neue Perspektiven geben konnten“, sagt Caritas-Direktor Paolo Valente mit Blick auf das Corona-Jahr 2020. „Doch noch haben die Menschen Hoffnung. Dank der Spenden aus der Kampagne ‚Hunger macht keine Ferien‘ und dem Katastrophenfond konnten wir Tausende vor den extremsten Folgen des Hungers schützen. Jetzt brauchen sie weitere Hilfe, damit sie neu anfangen und nach vorn blicken können", betont Valente.
Papst Franziskus betonte in seiner Botschaft zum Vortreffen des heurigen Welternährungsgipfels in Rom: „Wir produzieren genug Nahrung für alle Menschen, aber vielen fehlt es am täglichen Brot. Das ist ein echter Skandal, ein Verbrechen, das gegen grundlegende Menschenrechte verstößt." Daher sei es die Pflicht aller, diese Ungerechtigkeit durch konkrete Aktionen und best-Practice Beispiele sowie durch eine „mutige lokale wie internationale Politik" zu beseitigen.
In diese Richtung gehen auch die Caritas-Projekte gegen den Hunger: Sie zielen darauf ab, die Familien zu stärken und sie beim Aufbau einer tragenden Existenzgrundlage zu unterstützen. „Wir fördern beispielsweise junge Mütter. In Frauengruppen erhalten sie Grundkenntnisse in Buchhaltung und Organisation sowie eine finanzielle Starthilfe, um selbst einen kleinen Laden oder einen Stand am Markt zu eröffnen. Auch berufsbildende Kurse für Frisörinnen, Schneiderinnen oder Viehzüchterinnen bieten wir an. Damit können die Frauen eine Lebensgrundlage für die ganze Familie aufbauen“, erklärt Sandra D’Onofrio, die Leiterin des Caritas-Dienstes Globale Verantwortung. Weitere Projekte wie der Ausbau von Trinkwasser- und Bewässerungsstellen, oder die Förderung der kleinen Landwirtschaft helfen nicht nur gegen den Hunger, sondern tragen auch dazu bei, die durch den Klimawandel verursachten Schäden zu begrenzen.
Im vergangenen Jahr hat die Caritas dank der Unterstützung aus Südtirol über 1 Mio. Euro für Projekte zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung einsetzen können. „Jede einzelne Spende hat geholfen, Leben zu retten und den Menschen in der schweren Zeit Hoffnung zu geben“, bedankt sich Caritas-Direktor Paolo Valente bei den zahlreichen Spenderinnen und Spendern.