„Es schmerzt zu wissen, dass wir als Weltgemeinschaft in der Lage wären, alle Menschen zu sättigen, wenn es für alle von Bedeutung wäre“, schildert der Caritas-Direktor Paolo Valente die Tragik. „Doch leider sind weder unser Wirtschaftssystem noch unser Finanzsystem darauf ausgerichtet, der Weltbevölkerung ein würdiges Lebensminimum zu garantieren. Gleichzeitig gibt es allein in Südtirol Tausende, die das nicht hinnehmen möchten. Das zeigen die Hungerpatenschaften, mit denen eine Familie im Süden konkrete Hilfe erhält. Noch ist Solidarität eine wirksame Kraft.“
So schreibt beispielsweise Pater Pöll in seinem Mail aus Malindi in Kenia: „Noch nie waren wir so erfolgreich: Zurzeit haben wir gleich fünf Brunnen in Arbeit… und wir haben Saatgut gekauft: Mais, Simsim, Wassermelone und Greenpeas. Der Kurzregen hat begonnen und unser Pflug ist sehr beschäftigt. Die heurigen Beiträge aus Südtirol sind schon im Einsatz.“
„Die globalen Wirkkräfte sind mächtig und sehr real“, weiß Fabio Molon als Leiter der Dienststelle für Globale Verantwortung aus jahrelanger Erfahrung, „der Klimawandel ist bittere Realität in den Ländern, mit denen wir arbeiten. Unwetter in Mozambik und das angstvolle Warten auf Regen am Horn von Afrika haben das auch heuer gezeigt. Wir hoffen, diese Signale werden endlich ernst genommen.“
„Unsere Partner in Äthiopien stärken Subsistenzbauern, die auch in guten Jahren mindestens vier Monate überbrücken müssen“ ergänzt Judith Hafner, die die Caritas-Projekte in Afrika begleitet. „Ebenso real wie der Klimawandel sind die Möglichkeiten, ihm zu begegnen: mit alternativen Einkommensquellen, mit sorgsam geführter und nachhaltiger Landwirtschaft, mit resistentem Saatgut, mit Getreidespeichern und vielem mehr. Hier haben unsere Äthiopischen Fachleute einen doppelten Auftrag: einerseits schaffen sie Abhilfe und stärken ihre Landsleute, andererseits zeigen sie auf, dass der Hunger nicht sein muss. Diese Symbolkraft ist ebenso wichtig wie die Hilfe selbst.“
Die Südtiroler Caritas bedankt sich für die zahlreichen Spenden für „Hunger macht keine Ferien“, mit denen die Hoffnung auf Nahrung für alle erhalten bleibt.