„Bei uns in der Telefonseelsorge haben die Kontakte, sowohl über Telefon wie auch in der Onlineberatung, in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Spannungen innerhalb der Familien und Partnerschaften, Konflikte zwischen Eltern und Kindern, aber auch Gefühle großer Einsamkeit und Verlassenheit bei älteren Menschen sowie Zukunftsängste dominierten die Gespräche dieser Tage“, berichtet Silvia Moser. „Ebenso waren und sind die Trauer von Hinterbliebenen, die ihre Angehörigen oder Freunde im Sterben nicht begleiten konnten, das Fehlen von vertrauten Abschiedsritualen und Berührung ein großes Thema in der Telefonseelsorge.“
Moser stellt aber auch positiv fest, dass sich durch die Krise im Umgang miteinander etwas geändert hat: „Aus den Rückmeldungen haben wir gemerkt, dass wirklich starke Zeichen von oft unspektakulärer Nachbarschaftshilfe, Menschlichkeit und Zuhörbereitschaft gesetzt wurden, die für die Betroffenen enorm hilfreich waren und sind.“ Auf diese Fähigkeiten der Bevölkerung habe man vertraut und appelliert, als der Dienst zurückgefahren werden musste.
Nun endlich ist es wieder möglich, die 24-Stunden-Erreichbarkeit auch dank der 80 Ehrenamtlichen, die sich dafür bereitgestellt haben, wieder zu garantieren. „Es gibt Probleme oder Situationen, da tut es einfach gut, mit einem Außenstehenden zu reden“, meint Silvia Moser und hofft auch, dass die Menschen nicht zu lange damit warten, sich an die Telefonseelsorge – telefonisch oder online ? zu wenden: „Wir bieten unser Da-Sein, unsere einfühlende Begleitung, unsere Erfahrung und unsere Verschwiegenheit an. Deswegen einfach den Telefonhörer in die Hand nehmen und die Nummer 0471 052052 wählen oder die Adresse www.telefonseelsorge-online.bz.it kontaktieren und sich die Sorgen, Ängste oder Nöte von der Seele reden oder schreiben“, ermutigt Moser zur Kontaktaufnahme.