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Tod und Sterben

Die Vorstellungen von dem, was menschliches Leben ausmacht, haben sich verändert. So wie der medizinische und wissenschaftliche Fortschritt neue Möglichkeiten zur Behandlung und Begleitung sterbender Menschen eröffnet, stellen sich entscheidende Fragen rund um den Tod für viele Menschen in einem neuen Zusammenhang.

Der Tod genauso zum Leben wie die Geburt. Sich damit auseinanderzusetzen, bedeutet auch, sich mit dem Leben auseinanderzusetzen. Beide sind integrale Bestandteile des Lebens und gehören folglich dazu. Früher, als Kranken- und Pflegeeinrichtungen noch rar waren, und die Medizin noch nicht so weit fortgeschritten war, erlebte man das Sterben und den Tod häufig in den Familien. Heute können viele Krankheiten geheilt und Schmerzen gelindert werden. Auch sterben die meisten Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen. Dadurch sind Tod und Sterben aus unserem Alltag nahezu verschwunden. Und die vielen Fragen, die damit zusammenhängen bleiben oft unbehandelt.

Deshalb ist es eines der zentralen Anliegen der Hospizbewegung Enttabuisierung des Sterbens und des Todes im Alltag. Sie hat zu einigen Fragen rund um den Themenkreis Positionspapiere ausgearbeitet. Eines davon behandelt die Patientenverfügung, ein anderes die Eutanasie. Beide stehen weiter unten zum Download bereit. Die Mappe "Meins für euch" bietet weiters Hilfestellungen an, um die letzten Dinge rechtzeitig zu regeln.

Der "Wünschewagen" indes ist ein Projekt, um letzte Lebenswünsche von schwerstkranken Menschen jeden Alters zu erfüllen. Gleichzeitig ist es ein Beitrag, dass Schwerstkranke nicht von der Gesellschaft abgeschottet werden, sondern mitten in sie hineingebracht werden.

Wegweiser für die Begleitung von Sterbenden

In unserer modernen Gesellschaft ist der Umgang mit Sterben und Tod für viele Menschen schwierig geworden. Beides wird meistens verdrängt und die Zeit des Sterbens ist für viele Betroffene und ihre Angehörigen eine Zeit, die durch Angst und Unsicherheit geprägt ist. Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin werden wir Krankheit und Alter nicht abschaffen. Sterben und Tod werden ein Teil des menschlichen Lebens bleiben - auch in Zukunft.

Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen einige wichtige Grundinformationen zur letzten Lebensphase, zum Sterben und zum Tod geben.

 

Download: Wegweiser für die Begleitung von Sterbenden

Positionspapier zur Patientenverfügung

Vertiefende Gedanken rund um die Patientenverfügung hat die Caritas (ausgehend von der Hospizbewegung) in einem Positionspapier zusammengefasst. Damit will die Caritas einen Beitrag zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit und zur Entscheidungsfindung des/der einzelnen leisten. 

Die Patientenverfügung ist eine Möglichkeit, sich mit dem eigenen Lebensende auseinander zu setzen und sich somit über die eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen und Ängste Gedanken zu machen. Auch ist die Patientenverfügung eine Möglichkeit, sich mit den An- oder Zugehörigen über das eigene Leben und Sterben zu verständigen.

Dieser Punkt ist der Caritas besonders wichtig: Eine Patientenverfügung sollte im Gespräch und in der Auseinandersetzung mit den An- und Zugehörigen verfasst werden, damit diese (1.) den Willen der betroffenen Person kennen und (2.) diesen Willen auch mittragen können. Dieses Positionspapier soll eine zusätzliche Hilfestellung zu weiterführenden Überlegungen und letztlich zur persönlichen Entscheidungsfindung sein.

 

Download: Positionspapier zur Patientenverfügung

"Meins für euch" - Die letzten Dinge regeln

Seine letzten Dinge schon zu Lebzeiten zu regeln, bringt Vorteile für die Angehörigen, aber auch für sich selbst: Wichtige Entscheidungen können so ganz im Sinne des Dahinscheidenden oder Verstorbenen getroffen werden. Das Wissen darum ist sicher beruhigend. Außerdem kann jemand auf diese Weise persönliche Spuren über den Tod hinaus hinterlassen. Doch nicht immer weiß man, wie man dies angehen soll. Aus diesem Grund hat die Caritas Hospizbewegung die Mappe „Meins für Euch“ erstellt. Darin werden zu den fünf wichtigsten Dingen, die für den Fall des Falles geregelt gehören, nützliche Informationen, aber auch ganz konkrete Entscheidungshilfen geboten.

Die Mappe ist in allen Büros der Caritas Hospizbewegung (Bozen, Bruneck, Brixen, Meran und Schlanders) gegen eine freiwillige Spende erhältlich. Für Interessierte werden auch kostenlose Informationsveranstaltungen oder Beratungen angeboten.

Wünschewagen - letzte Wünsche wagen

Wenn sich das Leben dem Ende zuneigt, treten oftmals unerfüllte Wünsche in den Vordergrund. Es kann dies der Besuch eines Ortes mit besonderen Erinnerungen sein, ein Sonnenuntergang am Meer, ein Spiel der Lieblingsmannschaft oder ein letztes Wiedersehen mit einem Familienmitglied oder Freund in der Ferne. Der Wünschewagen erfüllt diese letzten Lebenswünsche von schwerstkranken Menschen jeden Alters.

Wer steht hinter dem Wünschewagen?

Der Wünschewagen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz und der Caritas Diözese Bozen-Brixen. Beide Organisationen arbeiten schon seit Jahren mit schwerstkranken Menschen zusammen: die Caritas Hospizbewegung, indem sie Betroffene und Angehörige in dieser letzten Phase des Lebens begleitet; das Weiße Kreuz, weil es mit ihnen immer wieder notwendige Krankentransporte durchführt. Daraus ist die Idee entstanden, die Professionalität und die Erfahrung dieser beiden wichtigen Einrichtungen zusammenzuführen und gemeinsam den Wünschewagen anzubieten.

Was bringt der Wünschewagen?

Der Wünschewagen ist natürlich in erster Linie dafür da, Schwerstkranken einen letzten Wunsch zu erfüllen. Darüber hinaus entlastet er aber auch Sanitätseinrichtungen und Familien, die häufig weder die Mittel noch die Möglichkeiten haben, Schwerstkranken ihren letzten Ausflugs-Wunsch zu erfüllen. Zugleich trägt der Wünschewagen dazu bei, dass Schwerstkranke nicht von der Gesellschaft abgeschottet werden, sondern mitten in sie hineingebracht werden – genau dorthin, wo sie vor ihrer Krankheit gestanden sind.

Was kostet dem Nutzer der Wünschewagen?

Der Wünschewagen steht ausnahmslos jedem Menschen mit geringer Lebenserwartung zur Verfügung und die Fahrt soll weder die betroffene Person noch seine Angehörigen etwas kosten. Dieses neue Angebot steht jedem Betroffenen einmal bzw. für den Zeitraum von einem Tag zur Verfügung. Das Weiße Kreuz und die Caritas decken die Kosten für den Wünschewagen über Eigenmittel ab und garantieren die operative Bereitschaft. Für die Erfüllung der Wünsche bzw. der anstehenden Fahrten, ist das Projekt allerdings auf Spenden und finanzielle Unterstützung von außen angewiesen.

Wer den Wünschewagen in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter Tel. 0471 444 555 oder über die Homepage www.wuenschewagen.it melden.

Wie kann ich das Projekt unterstützen?

Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass wir Menschen in ihrer letzten Lebensphase Freude und ein wenig Ablenkung vom Alltag schenken können. Die Spenden werden ausschließlich für die Erfüllung und Ausführung der Wunschfahrten verwendet, sie kommen damit direkt dem Beglückten zugute. Dabei können sowohl Private als auch Betriebe das Projekt unterstützen: Unternehmen können ihren Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern zeigen, dass sie für soziales Engagement stehen. Private können auch mit kleinen Spenden zur Erfüllung letzter Wünsche beitragen, jeder Cent ist eine wertvolle Hilfe.

Spenden können unter dem Kennwort „Wünschewagen“ auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden: Weißes Kreuz, IBAN: IT45 D 08081 11601 000301015893, SWIFT: RZSBIT21103


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