In T-Shirts, Trainingsanzügen und Laufschuhen haben die Unterinner Grundschüler heute ihr ganzes Dorf sprichwörtlich in einen Parcours der Solidarität verwandelt. Um 9.30 Uhr waren die Buben und Mädchen am Start zum „LaufWunder“, um möglichst viele Laufkilometer im Dorfzentrum zurückzulegen. Bücher, Hefte und Stifte sind heute in den Schultaschen geblieben, was nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrpersonen freute, die das „LaufWunder“ seit Wochen geplant und mit youngCaritas organisiert haben. „Wir haben schon zum zweiten Mal teilgenommen“, erklärt die Lehrerin Maria Kerschbaumer, die das Unterinner „LaufWunder“ koordiniert hat, „Beim ersten Mal waren alle Schüler und Schülerinnen so begeistert, dass wir einfach wieder mittun mussten. Wir haben dazu im Vorfeld eine Projektwoche zu Afrika organisiert und dabei viel gelernt – über die Situation der Kinder, ihrer Familien, aber auch über die Tiere und Pflanzen auf dem Kontinent. Der Höhepunkt war der heutige Lauf, für den wir jeden Tag mit den Kindern trainiert haben. Dazu sind wir vor Schulbeginn alle miteinander durchs Dorf gelaufen. Die Kinder wollten alle am entscheidenden Tag fit sein und möglichst viele Runden laufen, um zu helfen“, so Kerschbaumer.
Jede gelaufene Runde wird von den persönlichen Sponsoren der jungen Läufer mit einem vorher vereinbarten Betrag belohnt, welche die Schüler an die Caritas weitergeben. Mit dem Erlös wird die Schule Abba Franco Memorial im Süden von Äthiopien renoviert und ausgebaut. „Die Schüler bekommen damit nicht nur genug Platz zum Lernen, sondern auch sauberes Trinkwasser und sanitäre Anlagen“, erklärt Claudia Niederbacher, die youngCaritas-Mitarbeiterin und Koordinatorin des heurigen „LaufWunders“ in ganz Südtirol.
Die Caritas-Bereichsleiterin Brigitte Hofmann bedankt sich herzlich bei allen, die das heurige „LaufWunder“ möglich gemacht haben: bei den Schülern, aber auch bei den Lehrpersonen, welche die einzelnen Läufe organisiert haben, bei den Sponsoren, bei den Eltern und Freiwilligen, welche die Buben und Mädchen angefeuert und für kleine Stärkungen gesorgt haben. „Über 1.300 Kinder und Jugendliche laufen für Gleichaltrige: Das ist ein großes Wunder, ein Wunder der Solidarität“, so Hofmann.
Neben den Grundschülern in Unterinn waren heute auch Buben und Mädchen in Mölten, St. Lorenzen, Antholz Niedertal, Natz Schabs, St. Nikolaus in Ulten und das Institut Marcelline in Bozen am Start, andere Schulen haben ihren Lauf bereits in den vergangenen Tagen und Wochen absolviert. Weitere Läufe finden am 28. Mai in St. Martin und in Durnholz im Sarntal und am 31. Mai in Jenesien statt.
Wie viele Spenden die jungen Athleten bisher „erlaufen“ haben, steht noch nicht fest. In den kommenden Tagen und Wochen werden die Ergebnisse in den einzelnen Schulen ausgezählt. Der gesamte Spendenbetrag wird in den nächsten Wochen auf der Internetseite der youngCaritas www.youngcaritas.bz.it veröffentlicht.