Die Tatsache, dass mit den gesammelten Kleidern Notleidende in Südtirol unterstützt werden, hat heuer wieder fast 3.000 Jugendliche und Erwachsene motiviert, bei der landesweiten Gebrauchtkleidersammlung tatkräftig mit anzupacken. „Ohne diese Hilfe wäre es schlicht unmöglich, die schätzungsweise 620 Tonnen Kleider an nur einem Tag in allen Pfarreien einzusammeln und umzuladen“, betonen die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente. „In Südtirol werden so viele Kleider nicht gebraucht, dennoch helfen sie, Not hier im Land zu lindern“, bedanken sich Kripp und Valente auch bei den vielen Kleiderspendern. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Kleider werden bedürftige Frauen, Männer und Kinder über die Schuldnerberatung, die Freiwilligenarbeit, die Hospizbewegung, über den Solidaritätsfond für Menschen in Not unterstützt. „Armut gibt es in Südtirol mehr, als man meinen möchte. Meistens ist sie nicht ersichtlich, sie spielt sich vielmehr hinter der Wohnungstür ab. Die Betroffenen schämen sich, glauben versagt zu haben.
Immer mehr Familien, Rentner oder junge Berufseinsteiger in Südtirol haben finanzielle Probleme und sind durch die schwierigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt verunsichert. Mit Ihrem Beitrag bei der Kleidersammlung helfen Sie uns, diese Menschen aufzufangen, ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben“, erklären Kripp und Valente. Die heute gesammelten Textilien, Schuhen und Taschen sind derzeit auf dem Weg in die Sortierwerke der Abnehmerfirma FWS aus Bremen.
Sie werden dort für den Weiterverkauf vorbereitetet. Was nicht mehr getragen werden kann, wird zu Putzlappen und Dämmwolle verarbeitet. Auf diese Weise können mehr als 95 Prozent der Gebrauchtkleider weiterverwertet werden. Der Rest wird umweltgerecht entsorgt. Ein Großteil der in Südtirol ausgemusterten Textilien, Schuhe und Taschen findet in Afrika oder Asien, zum Teil auch in Europa neue Abnehmer. „Durch Second-hand-Kleidung haben arme Bevölkerungsschichten die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Textilien günstig zu kaufen.
Das ist besonders in sehr kalten und sehr heißen Ländern wichtig, um gesund bleiben zu können“, erklärt der Koordinator der Caritas-Gebrauchtkleidersammlung, Guido Osthoff. Außerdem verhilft der Handel mit Gebrauchtkleidern Hunderttausenden von Menschen weltweit zu einer Arbeit und einem sicheren Einkommen. Sollte jemand in den nächsten Tagen noch gelbe - mit Kleidern oder Schuhen gefüllte - Säcke auf der Straße liegen sehen, so ist er oder sie gebeten, diese in die Gebrauchtkleidercontainer der Caritas einzuwerfen oder sich bei der Caritas in Bozen unter der Tel. 0471 304 325 und der Mail-Adresse gebrauchtkleidersammlung@caritas.bz.it zu melden.